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Kleidung

Auch bei unserer Kleidung haben wir den Anspruch auf eine stimmige Darstellung des 9. Jahrhunderts mit musealer Qualität. Wir greifen daher bei der Fertigung unserer Kleidungsstücke nur auf Materialien zurück, die den Menschen damals auch zur Verfügung standen: Wolle, Leinen und ggf. Hanf und Seide. Zumindest alle sichtbaren Nähte werden auf jeden Fall mit der Hand genäht. Auf Stickereien verzichten wir weitestgehend, da es im Frühmittelalter verschwindend wenig Belege hierfür gibt. Das Verzieren mit Zierstichen (wie z.B. der Hexenstich) ist aber gerne gesehen. Bei der Farbwahl achten wir darauf, dass der Farbton mit Pflanzenfarben gefärbt werden kann. Unsere Kleidung ist darum entweder aus pflanzengefärbten Stoffen gefertigt oder entspricht – falls chemisch gefärbt – einem mit Pflanzenfarben machbaren Farbton. Tierische Fasern wie Wolle und Seide sind mit Pflanzenfarben besser zu färben als pflanzliche Fasern wie Leinen oder Hanf, weshalb wir bei unserer Darstellung auf chemisch gefärbtes Leinen komplett verzichten.

Das Färben von Garnen und Stoffen mit Pflanzenfarben war ein aufwendiger und oft kostspieliger Vorgang. Aus diesem Grund ließ sich von der Farbe der Kleidung, sowie dem getragenen Schmuck, immer auf den Wohlstand und die soziale Stellung einer Person schließen. Je bunter und leuchtender die Farben, desto höher war die soziale Stellung der entsprechenden Person. Jeder sollte darauf bedacht sein sich dem Rang entsprechend zu kleiden – so läuft ein Schmied natürlich nicht wie ein König durch die Gegend. Bei Feierlichkeiten allerdings darf jeder gerne zeigen was er hat und sich ordentlich in Schale schmeißen.

Kleidungsrichtlinien im Alltag:

Jarl
Der Jarl führt den Kriegerbund und kann entsprechend prunkvolle Kleidung tragen: alle Farben können kombiniert werden und seine Kleidung darf mit Seide besetzt sein oder sogar in einzelnen Teilen komplett aus Seide bestehen.

Styrsmanr, Herjan, & Hersir
Auch Styrsmanr, Herjan und Hersir können Kleidung in allen Farben tragen, sollten diese aber maßvoller kombinieren. Auch Seide könnte als Besatz verwendet werden.

Huskarl, Schatzmeister, Bannerträger, etc.
Hier sollte auf dunkles Blau, Tiefrot und leuchtendes Grün verzichtet werden. Der Besatz an Kleidungsstücken könnte aus Wolle oder Leinen sein.

Karl, Handwerker, etc.
Es sollte auf möglichst einfache und zweckmäßige Kleidung geachtet werden. Die Kleidung sollte auf folgende Farben reduziert sein: alle Naturtöne von ungefärbter Wolle, sowie Gelb, Braun, Olivgrün, Grau, helles Blau bis Blaugrau (Waidfärbung), und blasses Rot.